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Hessischer Denkmalschutzpreis 2023 verliehen

Förderprojekte | 11. Juli 2023

Preis würdigt sieben Preisträger aus ganz Hessen

Die Preisträger des Hessischen Denkmalschutzpreises 2023 stehen fest: Sie wurden am 10. Juli in Wiesbaden in der Rotunde des Biebricher Schlosses mit einer Preisverleihung geehrt. LOTTO Hessen stiftete das Preisgeld in Höhe von 25.000 Euro.

Seit 1986 die Einführung der Rubbelloslotterie von LOTTO Hessen erfolgte, vergeben das Landesamt für Denkmalpflege in Hessen und LOTTO Hessen schon gemeinsam den Hessischen Denkmalschutzpreis. Der Zusammenhang: Sämtliche Erträge der Rubbellose fließen in die hessische Denkmalpflege. Auch die vielen bereits mit dem Hessischen Denkmalschutzpreis Ausgezeichneten haben zur Pflege und zur Instandsetzung vieler Denkmäler in ganz Hessen beigetragen. Sieben weitere Denkmaleigentümer konnten sich in diesem Jahr am 10. Juli über eine stimmungsvolle Preisverleihung im Wiesbadener Schloss Biebrich und die verdiente Würdigung für ihr Engagement freuen. Eine fachkundige Jury hatte sich extra zu ihrer Auswahl Ende Mai auf eine zweitätige Reise durch Hessen gemacht. Die Geehrten spornen hoffentlich viele weitere Denkmaleigentümer an, es ihnen gleichzutun.

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Die Jury unterwegs in Hessen - Bereisung der Bewerber des Hessischen Denkmalschutzpreises 2023

Am Verleihungstag ließ es sich Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn erneut nicht nehmen, persönlich den nun 38. Hessischen Denkmalschutzpreis zu vergeben: „Es ist nicht immer leicht, Historisches zu bewahren und gleichzeitig mit unseren heutigen Ansprüchen in Einklang zu bringen. Die Menschen, die wir heute mit unserem Denkmalschutzpreis ehren, widmen sich dieser Herausforderung mit Leidenschaft, Kreativität und Kompetenz.“ Die Auszeichnung ehrt Privatpersonen und Organisationen, die mit individuellen Lösungen, handwerklich-technischem Geschick und besonderem Einsatz Denkmäler instandgesetzt oder erforscht haben. Die Preisträgerinnen und Preisträger 2023 kommen aus Hattersheim (Main-Taunus-Kreis), Darmstadt, Fulda, Marburg, Limburg, Niederbrechen und Hünfelden-Kirberg (beide Kreis Limburg-Weilburg). 

Das sind die Preisträger 2023

Der erste Preis in der Kategorie „Öffentliches Bauen“ geht an die Stadt Hattersheim im Main-Taunus-Kreis für die Sanierung der Hattersheimer Stadthalle und ist undotiert. Das Schicksal des 1968 gebauten Gebäudes schien besiegelt, als es 2013 wegen fehlenden Brandschutzes geschlossen wurde. Die Stadt nahm sich aber der Restaurierung an und setzte die Halle instand. 

Den zweiten Preis in der Kategorie „Öffentliches Bauen“ erhält die Stadt Darmstadt für die Sanierung des Großen Hauses Glückert. Es wurde von Joseph Maria Olbrich als Ausstellungshaus geplant, 1901 fertiggestellt und ist ein zentraler Bau der Welterbestätte Mathildenhöhe Darmstadt. Im Gegensatz zu vielen anderen Gebäuden der Künsterkolonie wurde es im Zweiten Weltkrieg nicht zerstört und spielt bei der Vermittlung des Welterbes eine große Rolle. 

Den ersten Preis in der Kategorie „Privates Bauen“ teilen sich zwei Projekte: Achim Kramb wird ausgezeichnet für die Renovierung des ehemaligen Gasthofes Goldener Löwe in Limburg. Seit dem Abschluss der Arbeiten wird das Gebäude wie schon vor 170 Jahren wieder als Gaststätte mit Ferienwohnungen genutzt. Der Preis ist mit 6.500 Euro dotiert. Ebenfalls den ersten Preis und 6.500 Euro erhalten Elke Klus und Lars Weuster für die Rettung des Schultheißen-Hauses in Niederbrechen (Landkreis Limburg-Weilburg). Geduldig trugen sie dicke Schichten von Tapeten, Putz und Holz ab und legten historisches Fachwerk frei, das sie in traditioneller Zimmermannstechnik mit Hölzern aus Zweitverwendung sanieren ließen.

Auch den zweiten Platz in der Kategorie „Privates Bauen“ gibt es zweimal. Sibylle Honka darf sich über ein Preisgeld von 4.000 Euro für die Instandsetzung der Villa Paulustor 8 in Fulda freuen – eine Herzensangelegenheit, denn der Erbauer war ihr Urgroßvater. Die Jury zeigte sich beeindruckt von den Recherchen der Eigentümerin zur Geschichte des Hauses und seiner bauzeitlichen Materialien. Ebenfalls den zweiten Preis und 4.000 Euro erhalten Veronika und Jörg Brühl: Seit 2018 setzen sie den Spechthof in Hünfelden-Kirberg (Kreis Limburg-Weilburg) instand. Mit der Maßnahme gelang es ihnen, den historischen Gesamteindruck des ehemaligen Sitzes eines niederadligen Ministerialen aus dem 16. Jahrhundert wiederherzustellen.

In der Kategorie „Industriedenkmalpflege“ wird Gunter Schneider ausgezeichnet und erhält 4.000 Euro Preisgeld für die Weiter- und Umnutzung des Lokschuppens in Marburg. Das Gebäude war seit seinem Betriebsende in den 1970er Jahren verfallen. Anhand eines 3D-Modell konnte Gunther Schneider das Tragverhalten der Mauer und der maroden Dachkonstruktion nachvollziehen; eine wichtige Grundlage für die Sanierung. Heute ist der Lokschuppen ein Veranstaltungszentrum, in dem neue Bauteile mit historischer Substanz harmonieren.

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