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Naturlehrpfad im „Wingert“ kann wachsen

Förderprojekte

Natur zum Anfassen

Ein Refugium für Tiere und Menschen – das bietet der Naturlehrpfad im Streuobstwiesengebiet „Wingert“ bei Dorheim. Angelegt wurde er im Jahr 2016 vom Naturschutzbund (NABU) Friedberg auf einem kleinen Abschnitt des rund 20 Hektar großen Wiesenareals. Dank der finanziellen Hilfe von LOTTO Hessen kann der Verein seinen Lehrpfad nun erweitern und damit in Zukunft noch mehr Naturfreunde für die regionale Artenvielfalt begeistern.

Für Ruth Müller vom NABU Friedberg ist die Wiesenvegetation „Wingert“ am Rande von Dorheim einer der Hotspots der biologischen Vielfalt in der gesamten Region. Traditionelle Obstsorten wie die Apfelsorte „Dorheimer Streifling“ sind hier ebenso Zuhause wie teilweise vom Aussterben bedrohte Insekten- und Vogelarten, die auf den artenreichen Grünflächen nach Nahrung oder Brutplätzen suchen, sowie seltene Schaf- und Ziegenrassen, die das Gras unter den über 1.800 Hochstammbäumen ganz natürlich kurz halten.

Genau diese unterschiedlichen Naturräume auf dem weitläufigen Streuobstwiesengebiet möchte der NABU Friedberg für kleine und große Naturfreunde hautnah erlebbar machen – mit einem Naturlehrpfad. Erste Schritte zur Anlage des Pfades hatten die ehrenamtlichen NABU-Helfer bereits im vergangenen Jahr unternommen: Mehrere Informationstafeln erzählen seitdem von der besonderen Artenvielfalt des von Menschen geschaffenen Biotops.

Doch für weitere Maßnahmen fehlten schlichtweg die Mittel. Umso größer war die Freude über die 5.000 Euro Unterstützung von LOTTO Hessen. Das Geld möchte der NABU für die Erweiterung des Lehrpfades über das rund 20 Hektar große Grünland verwenden. „Schon heute haben wir festgestellt, dass inzwischen mehr Menschen den Wingert als Naherholungsgebiet und zur Naturbeobachtung nutzen.

Darunter auch Kinder und Jugendliche, die über die aufgestellten Infotafeln viel über den Kulturraum ‚Streuobstwiese’ und seine tierischen Bewohner erfahren. Von den Lottogeldern können bald weitere Tafeln, vor allem aber echte Lebensraumbeispiele folgen“, erklärt Müller.

Lebenstürme und Wildblumen

So sei geplant, einen Schau-Bienenstock, eine Trockenmauer und sogenannte Lebenstürme zu errichten, die auf mehreren Etagen Wohn- und Nistmöglichkeiten für Kleintiere und Vögel bieten. Außerdem soll auf einem ehemaligen Acker eine Wildblumenwiese aus regionalem Saatgut entstehen. Davon profitieren nicht nur Biene, Eidechse und Co., sondern vor allem Kindergartengruppen und Schulklassen. Sie sollen durch die neuen Lebensräume einen spannenden Einblick in die heimische Tier- und Pflanzenwelt erhalten – und dadurch an den Naturschutz herangeführt werden. „Junge Menschen für den Erhalt von teilweise vernachlässigten Streuobstwiesen zu begeistern, ist eines unserer Herzensanliegen“, sagt Müller. „Damit das Kleinod für Mensch und Natur uns noch lange erhalten bleibt.“

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Gestaltung eines Naturlehrpfades für das Streuobstgebiet Wingert

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