Unser Garten: Heimat zahlreicher Tierarten

Das Frühjahr ist allgemein bekannt als Zeit des Erwachens und des Aufbruchs. Nicht nur wir Menschen freuen uns, dass es endlich wärmer wird, sondern auch die unzähligen Tiere in Hessen. Was viele dabei nicht wissen: Hessen weist eine große Artenvielfalt auf. Unser schönes Bundesland ist Heimat zahlreicher Säugetier-, Vogel-, sowie Reptilien- und Amphibienarten. Und das Beste: Viele von ihnen leben direkt neben uns, wir müssen uns nur in unseren Gärten umsehen, um sie anzutreffen.

Umso unerfreulicher ist die Tatsache, dass viele Tierarten in unserer Region immer mehr ums Überleben kämpfen. Um neuen Wohnraum für die stetig wachsende Bevölkerung oder Straßen zu schaffen, werden teilweise Wälder gerodet und Felder sowie Wiesen bebaut. Auch die Industrie benötigt viel Platz für ihre Produktionsstätten, Lagerhallen oder Bürokomplexe. Oftmals entstehen Gewerbegebiete in vorher unberührter Natur. Dadurch verlieren unzählige Tiere ihren Lebensraum.

Der Verlust des natürlichen Lebensraums ist aber nur eine von mehreren Ursachen für die bedrohliche Situation mancher Tierarten. Auch der Klimawandel setzt unseren tierischen Nachbarn immer mehr zu. Durch die Erderwärmung verändert sich das Nahrungsangebot, zahlreiche Pflanzen und Beutetiere sind heute in bestimmten Gegenden nicht mehr anzutreffen, was auch die Nahrungssuche vieler größerer Tiere erschwert.

Glücklicherweise kann jeder von uns ganz einfach einen kleinen Beitrag leisten, um den Tieren eine Nahrungsquelle, einen Unterschlupf oder sogar einen dauerhaften Lebensraum zu bieten. Von April bis Juli freuen sich Vögel über ein gut gefülltes Futterhäuschen. Achten Sie in dieser „Jungenfütterungszeit“ darauf kein Fettfutter, keine Erdnüsse und keine Sonnenblumenkerne zu verfüttern, da dies für Jungvögel schwer verdaulich ist und die Gefahr des Erstickens besteht. Besser sind fettarme Sämereien heimischer Wildkräuter und frisches bzw. aufgetautes (nicht getrocknetes) Obst. Besser noch, Sie pflanzen einheimische Sträucher oder Bäume, die Früchte tragen, diese bieten den Vögeln ausgezeichnete Brutplätze sowie Nahrung. Abgestorbene und hohle Bäume dienen Fledermäusen als Quartier. Wer möchte, kann an seiner Gartenhütte oder seinem Haus auch ein paar Fledermauskästen anbringen. Hier verschlafen die nachtaktiven Tiere gerne den Tag.

Im Herbst bietet sich ein Laubhaufen in Kombination mit etwas Totholz als hervorragende Bleibe für Igel an. Sie haben einen Komposthaufen? Perfekt, hier fühlt sich die Erdkröte pudelwohl. Wer noch mehr Platz hat, kann sich einen Steinhaufen oder eine Trockenmauer zulegen. An einem sonnigen Plätzchen werden sich hier mit der Zeit Eidechsen und Blindschleichen einfinden. Auch an die Amphibien sei gedacht. Wer will, kann einen kleinen Tümpel in die Erde einlassen, mit Wasser füllen und ein paar Wasserpflanzen einsetzen. Libellen und Kröten werden es Ihnen danken. Auch das Hessische Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt fördert verschiedene Maßnahmen über die Hessische Biodiversitätsstrategie, um dem Verlust an Arten und Lebensräumen entgegenzuwirken.
 

Tolle Inspirationen können Sie sich von unserem Gewinner-Projekt „Naturgarten im alten Pfarrgehöft“ holen. Neben der Installation verschiedener Nistkästen für Vögel und Fledermäuse hat die Gesellschaft für Naturschutz und Auenentwicklung unter anderem ein Lesesteinhaufen für Reptilien, etwas Totholz und einen Laubhaufen für Igel errichtet. Ein Kompost und ein großer Teich komplettieren das großartige Angebot für die Tiere.

Wie Sie sehen, ist es nicht schwer zu helfen. Also worauf warten Sie noch? Gestalten auch Sie Ihr Zuhause so um, dass sich Mensch und Tier wohlfühlen.

Die Umweltlotterie GENAU - GEmeinsam für NAtur und Umwelt setzt sich für den Umweltschutz in Hessen ein, denn ein Teil des Erlöses fließt immer in den regionalen Umweltschutz. Zusätzlich unterstützt GENAU jede Woche ein hessisches Umwelt- oder Naturschutzprojekt mit 5.000 €. 

Wollen auch Sie Ihrem Umwelt- oder Naturschutzprojekt auf die Sprünge helfen oder kennen Sie ein Projekt in Ihrer Nähe, welches die Chance auf den Zusatzgewinn von 5.000 € erhalten sollte? 

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