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60 Jahre „Presse – Tabak – Lotto Dudeck“ in Fulda

Meldungen | 13. Februar 2023

Ein Glücksfall fürs Viertel

Hans-Joachim und Leona Dudeck sind ein eingespieltes Team. Von Montag bis Samstag sind sie ab 6 Uhr für ihre Kunden da, die meisten davon kommen regelmäßig – etwa um ihre Tages- und Fernsehzeitung zu kaufen oder auch auf die sechs Richtigen zu tippen. Seit 60 Jahren gibt es das Familienunternehmen „Presse – Tabak – Lotto Dudeck“, eine feste Größe im Fuldaer Stadtteil Ziehers-Süd. Seine Inhaber sind eigentlich schon in Rente, ans Aufhören denken sie nicht.

Weiß, wie er seine Kunden glücklich macht: Hans-Joachim Dudeck

Aus einer Laune heraus sei das Ganze entstanden, erinnert sich Hans-Joachim Dudeck (75). Gemeinsam mit seiner Frau Leona betreibt er das Geschäft in der Dr.-Dietz-Straße 4 in Fulda – dort, wo vor etwas mehr als 60 Jahren alles anfing: „Damals standen ebendiese Räume leer und für meinen Vater war schnell klar: Dieser Stadtteil braucht einen Laden des täglichen Bedarfs und so war die Idee geboren.“ Das Sortiment war breit gefächert, vom Schulblock bis zur Nähseide, vom Hamsterstreu bis zum Waschgel. „Wir hatten fast alles und was nicht da war, wurde auf kurzem Wege organisiert. Meine Eltern haben’s möglich gemacht“, sagt Dudeck – in der Hand ein echtes Zeitzeugnis, die Gewerbeanmeldung der Stadt Fulda von Dezember 1962.

Lotto-Gen in zweiter Generation

Genau dieser besondere Service kam an, ebenso wie das sich immer an den Kundenwünschen orientierte Angebot. Zwei Jahre nach Eröffnung kam eine eigene Lotto-Verkaufsstelle dazu, die heute zu den ältesten familiengeführten in Fulda zählt. „Wir hatten von Anfang an das Gefühl, dass Lotto gut zu uns passen würde, und in unser Viertel“, erzählt Dudeck. Der gelernte Industriekaufmann übernahm das Geschäft im Jahr 1985 von seiner Mutter Waltraud, war bereits Mitte der 1970er eingestiegen, um den Eltern unter die Arme zu greifen. Seit 1981 an seiner Seite: Ehefrau Leona. Privat wie auch beruflich. „Gar nicht so einfach, beides unter einen Hut zu bekommen – von frühmorgens bis spätabends alles zu teilen. Aber wir haben das schon sehr gut hinbekommen, ein echter Glücksfall“, sagt die 65-Jährige und schaut zu ihrem Mann.

Die Dudecks im Einsatz hinter der Ladentheke

"Ihr wollt mich auf den Arm nehmen"

Glück haben die Dudecks auch so manchem Tipper gebracht. An einen erinnern sie sich besonders gerne. Der Mann hatte seine Lottozahlen zwar zuhause geprüft, den Hauptgewinn bei einer Zusatzlotterie in Höhe von 100.000 Euro aber übersehen. „Da hat er ganz schön große Augen gemacht und meinte noch, ‚ihr wollt mich doch auf den Arm nehmen‘“, sagt Leona Dudeck. Als derselbe Gewinner ein Jahr später mit demselben Tippschein wieder vierstellig abräumte, konnten sie und ihr Mann es dagegen kaum fassen. „Das war schon ein ganz besonderer Moment.“ Wie viele Hessen die beiden schon zu Millionären gemacht haben, wissen sie nicht. Hans-Joachim Dudeck: „Mindestens einen, der ist uns fast um den Hals gefallen, alles andere ist Spielgeheimnis.“

Lotto: Konstante im Laufe der Jahre

Bis heute ist Lotto geblieben, eine Konstante im Laufe der Jahre – neben den mehr als 1.000 Zeitungs- und Zeitschriftenartikeln, einer Vielzahl an Glückwunschkarten sowie den Tabakwaren. Wer den Laden im Fuldaer Stadtteil Ziehers-Süd betritt, wird in der Regel mit Namen begrüßt. 90 Prozent sind laut Hans-Joachim Dudeck Stammkunden. Von 6 Uhr morgens bis 18 Uhr abends sind er und seine Frau im Einsatz, samstags bis 13 Uhr. Dreimal die Woche übernimmt sie die erste Schicht, an den anderen drei Tagen öffnet er frühmorgens die Ladentür. „Eine klare Einteilung macht’s leichter. So kann jeder mal etwas länger schlafen“, erklärt Leona Dudeck.

"Noch so ein Hobby meines Mannes"

Warum sie in einem Alter, in dem andere schon längst in Rente sind, noch arbeiten? Weil es Spaß macht, antworten beide unisono. Den Job an den Nagel zu hängen, kommt nicht infrage. „Vielleicht in fünf Jahren, wenn unsere Jüngste in die Schule kommt“, blickt Leona Dudeck in die Zukunft. Mit ihren drei Enkelkindern verbringt sie bereits jetzt so viel Zeit wie möglich. An Sonntagen geht es dann auch schon einmal zusammen nach Kaiserslautern, zu den Spielen des FCK. „Noch so ein Hobby meines Mannes“, lacht sie. 

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