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Gewonnen auf den zweiten Blick

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Spiel 77 bringt 1,5 Millionen

Als Anne S. (Name geändert) sich die Zahlen im Internet ansah, stellte sich Enttäuschung ein. Keine einzige hatte sie getroffen. Doch was war das im Spiel 77. Sieben richtige Ziffern sollten die Welt bedeuten.

Sie hatte immer gleich die Zahlen im Internet verglichen, nach jeder Ziehung. Doch bis zum großen Gewinn im Jahr 2012 vergeblich. Ein paar kleine Gewinne, ja, aber eben nichts großes. Auch an diesem Tag im Sommer – Anne S. (Name geändert) trug ein schönes Kleid mit kleinen Punkten, daran erinnert sie sich genau – schien es nicht klappen zu wollen. Für einen kurzen Moment kam dieser Gedanke, es sein zu lassen. Es gewinnen doch nur die anderen, dachte sie. Die Zeit damals war ohnehin schlimm, sagt sie heute. Die große Liebe gescheitert – Trennung, Scheidung, alleinerziehend, finanziell angeschlagen. Ausgerechnet mir passiert das alles, dieser Gedanke ließ sie nicht mehr los. Da schien es zu passen, dass auch die Zahlen mal wieder nicht ihre sein sollten.

Es war das große Glück.

Doch dann der Blick auf das Spiel 77, sieben Zahlen, sie kann sich an jede noch erinnern. Alle sieben richtig, sie kriegt noch heute Gänsehaut, wenn sie daran zurückdenkt. Sie, gewonnen, es schien unvorstellbar. Lange Zeit hatte sie auf dem Sofa gesessen und immer und immer wieder geschaut, ob es stimmt, ob sie gewonnen hat. So viel Glück, das kann doch nicht sein. Wahrscheinlich ist es nicht viel, erst einmal abwarten, sie suchte sich zu beruhigen. Die nächsten Tage waren wie ein Trancezustand, sagt sie heute. Warum sie nicht angerufen hatte in Wiesbaden, sie weiß es nicht. Erst als der Brief kam, da löste sich die Spannung. Gezittert hat sie, den Brief kaum mehr weglegen wollen. Er war bewusst mit einer neutralen Briefmarke gekommen, nichts deutete auf den Absender. Wieder eine Rechnung, fürchtete sie erst. Es war das große Glück, sagt sie heute. Gewonnen, 1,5 Millionen, hieß es im Brief. Wenige Tage später waren sie auf dem Konto. Startkapital für die Kinder, eine Immobilie für sie, ein Konto zum Ausgeben, der Rest gut angelegt. Mehr hätte es auch gar nicht sein sollen, sonst hätte sie wegziehen müssen, meint sie. Wenig später kam ein neuer Mann, ein zweites Glück. Auch das dauert bis heute.

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