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Tippen im Team – seit 1992

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"BOTOHOMA" on tour: Vier Fußballfans mit eigenem Fanclub – die haben wir im mittelhessischen Biebertal besucht. Was sie seit mehr als 30 Jahren verbindet: der Traum vom Sechser im Lotto.

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Burg Vetzberg hoch über dem gleichnamigen Biebertaler Ortsteil, die kennt man in der Region. Genauso wie den Rundweg, der um den Vulkankegel führt, oder die SG Grün-Weiß Vetzberg. Im Vereinsheim treffen wir auf eine Truppe, die sich im Ort einen Namen gemacht hat – bei Boccia- und Würfel-Turnieren, auf und neben dem Fußballplatz: BOTOHOMA, acht Buchstaben, abgleitet aus den Vornamen ihrer Mitglieder. Bodo, Thomas, Holger, Marco. Alle kommen sie aus Vetzberg, teilen die Begeisterung für den Fußball ebenso wie ein großes Ziel: die sechs Richtigen. Seit 1992 gibt es ihre Tippgemeinschaft, die Idee entstand an einem gemeinsamen Trainingsabend.

BOTOHOMA on tour – natürlich im passenden T-Shirt.

Glückszahlen aus dem Hut

„Wie das in einem kleinen Ortsverein so üblich ist, wurde kurz gekickt und dann intensiv in der Dorfkneipe diskutiert. Da gab’s Tischfußball, Darts, auch einen Spielautomaten, in den wir ab und zu fünf D-Mark eingeworfen haben. Irgendwann haben wir gesagt, ‚die ganze Kohle, die wir hier reinschmeißen, davon können wir doch auch Lotto spielen“, erinnert sich Holger (57). Und das machen die Vier inzwischen 30 Jahre, immer mit denselben Zahlen. Welche das sind, wird nicht verraten. Dafür aber, dass sie im wahrsten Sinne aus dem Hut gezaubert wurden – kleine Zettel darin mit den Zahlen von 1 bis 49, jeder durfte ein- bis zweimal ziehen.

Das Ergebnis ist eine Kombination, die bis heute Bestand hat. „Daran wird auch nicht gerüttelt“, sagt Bodo, mit 71 Jahren der Älteste im Team. Der frühe Erfolg gab ihnen Recht. „Die mit uns in der Kneipe saßen und beim Tippen nicht mitmachen wollten, haben uns ein bisschen belächelt, aber beim nächsten Mal hatten wir schon den ersten Treffer.“  Die Dinge mit System anzugehen, scheint ein Motto von BOTOHOMA zu sein. Gespielt wird alle vier Wochen, ein Systemschein. Dass alles glatt läuft, dafür ist Thomas verantwortlich. Der 63-Jährige übernimmt die Tippabgabe, führt außerdem Buch über die erzielten Gewinne: „1.200 Euro sind bisher unsere Bestmarke."

Tischkicker, Darts oder Boccia: Bei BOTOHMA geht’s sportlich zu.

Im Partnerlook durch Rüdesheim

Mit dem Geld aus der Lotto-Kasse geht es für die Vetzberger auf Reisen. Ein Wochenende in Willingen, Ausflüge an die Mosel oder in den Rheingau. „Dass wir von den Gewinnen wegfahren, war von Anfang an der Plan – sonst heißt es immer: ‚Wir müssten mal, wir könnten mal, wir wollen mal und dann machen wir es doch nicht“, so Thomas. Einiges haben sie in den letzten Jahren zusammen erlebt. Dazu beigetragen haben auch ihre vier Ehefrauen, seit 2011 fester Bestandteil des Lottoclubs und Reisebegleitung mit eigenen T-Shirts. Mit Stolz wird die Tippgemeinschaft bei den Touren auf der Brust getragen, im Partnerlook durch die Gassen von Kröv oder Rüdesheim.

(Fast) immer mit dabei: Hund Sam.

„Wir haben so viel Spaß zusammen“

Apropos Rüdesheim. Dreimal schon war BOTOHOMA hier unterwegs, beim ersten Mal wäre daraus fast nichts geworden. „Wir hatten das Hotel ins Navi eingegeben, am Ziel standen wir allerdings vor einem großen Bauplatz.  Alles stimmte, die Straße, der Ortsname, nur nicht die Postleitzahl, wir waren im falschen Rüdesheim. Das vergesse ich nie“, sagt Holger. Glück für den Lottoclub: Der Umweg hätte durchaus weiter ausfallen können, Rüdesheim gibt’s gleich dreimal in Deutschland: im Rheingau, an der Nahe, wohin es BOTOHOMA fälschlicherweise verschlagen hatte, und im rheinländischen Euskirchen. „Obwohl wir alle so unterschiedlich sind, passt das alles, jeder bringt irgendwie seins mit rein. Wir haben so viel Spaß, wenn wir wegfahren, das ist wirklich unfassbar“, erzählt Thomas Ehefrau Silvia und streichelt Hund Sam an ihrer Seite. „In Willingen waren wir Frauen aber noch nie, das haben die Vier immer ohne uns gemacht, vielleicht ja in diesem Jahr?“, lacht sie.

Drei von vier „BOTOHOMAs“ und ihre Ehefrauen.

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