Fünf Richtige für Mittelhessen

So auch in Ortenberg, wo die Hitzesommer der letzten Jahre in Erinnerung geblieben sind. Viele alte Obstbäume, einfach vertrocknet! Das wollte die Stadt nicht hinnehmen und entwickelte ein Konzept: Jeder Bürger, der ein Grundstück in Ortenberg besitzt, konnte sich um einen oder mehrere Obstbäume bewerben. Ausgegeben und gepflanzt wurden sie im letzten Herbst – dank GENAU. Die 5.000 Euro finanzierten die Anschaffung der Hochstämme, alles regionale Sorten mit so schönen Namen wie Schafsnase, Purpurroter Cousinot oder Birne Mollebusch. Auf gute Ernte!

Wer auf dem Vulkanradweg unterwegs ist, der kann im doppelten Sinne bewegte Zeiten erleben – dort wo einst das größte zusammenhängende Basaltmassiv Mitteleuropas tobte. Aktiv ist der Vulkan schon lange nicht mehr, seine Spuren lassen sich aber heute noch entdecken. Hier ein skurriler Stein, dort eine wuchtige Felswand. Eine spannende Sache, nicht nur für Radfahrer und Skater. Denn auch seltene Pflanzen und Tiere lieben den vulkanischen Grund – wenn er nicht zugewuchert ist. Dass es nicht so weit kommt, dafür sorgte das GENAU-Gewinnerprojekt des Zweckverband Vulkanradweg Oberwald. Mit den 5.000 Euro konnten dicht gewachsene Gehölze zurückgeschnitten, die felsigen Areale freigestellt werden. Sonnenanbeter wie die Waldeidechse sagen Danke!

Steinig mag es auch die Wasseramsel. Besser gesagt: kiesig. So schaut nämlich der Untergrund der von ihr bevorzugten Bachläufe aus. Gibt’s dort obendrein viele Köcherfliegen und Flohkrebse sowie flache Uferabschnitte zum Nestbau – perfekt! Das alles zu finden? Leider alles andere als einfach, oft mangelt es am Wohnraum in Gewässernähe. Das weiß auch der Verein für Naturkunde in Osthessen und möchte Abhilfe schaffen – durch Anbringen spezieller Nistkästen an geeigneten Standorten im Kreis Fulda. 50 neue steuerte die Umweltlotterie bei. Damit die Wasseramsel hier auch künftig eine Heimat hat.

In unseren Gärten wimmelt es vor Leben … vorausgesetzt, sie sind naturnah gestaltet. Wie das geht und warum wir unsere natürlichen Ressourcen schützen müssen, lernen in der Kinderkrippe Bimsalasim in Niederhadamar bereits die „Minis“ – beim Toben auf dem Außengelände. Viel gibt es da zu beobachten, etwa das tierische Treiben im Igel- und Eidechsenhaus oder zwischen den naschbaren Gemüsebeeten. Die grüne Oase weiter aufzuwerten, dazu hat der Lottogewinn bei GENAU beigetragen. Die 5.000 Euro machten neue Holzmöbel möglich, darüber hinaus Gartengeräte für die Kinder. Eifrigem Mitgestalten steht also nichts mehr im Wege.

Eine Devise, die auch auf Burg Greifenstein großgeschrieben wird. Wer einmal hier war, der erinnert sich an die tolle Aussicht über das Dilltal. Den Kräutergarten am Fuß der Burg nehmen allerdings nur wenige zur Kenntnis. Dass es ihn seit 1471 gibt, darauf weist heute noch eine Tafel hin. Ansonsten liegt dieses Stück Mittelalter inzwischen brach. Es wieder aufblühen lassen wollen die Ehrenamtlichen des GreifensteinVereins. 5.000 Euro aus der Umweltlotterie helfen bei der Gartenneuanlage, außerdem interessierte Jungen und Mädchen aus benachbarten Grundschulen, die dabei spielerisch eine Menge über Kräuterpflanzen erfahren: wie sie in der Hausapotheke zum Einsatz kommen oder in der selbstgekochten Kräutersuppe.

Früh übt sich, wer ein guter Bienenschützer werden möchte. Was der alles können muss, das vermittelt der Imkerverein Gießen Interessierten seit 2017. Mit Erfolg: Rund 35 Neuimker kommen jedes Jahr dazu. Da geht noch mehr, dachten sich die Vereinsmitglieder und träumten von einer eigenen Lehrimkerei. Der passende Ort dafür war auf dem Gießener Jugendbauernhof in den Hardtgärten schnell gefunden, der Bienenstand mit 12 Völkern als erstes eingerichtet. Dann hakte es, auch wegen Corona. Der mit 5.000 Euro verbundene GENAU-Zusatzgewinn machte auf einen Schlag möglich, wofür lange das Geld fehlte: den Innenausbau des Schleuderraums, eine leistungsfähige Schleuder und die notwendige Ausrüstung für die Honigverarbeitung. Für Gießens Nachwuchsimker kann das Bienenjahr 2021 kommen!

Springen wir etwas weiter nördlich, ins Naturschutzgebiet Kehnaer Trift im Landkreis Marburg-Biedenkopf. Dort kümmern sich seit acht Jahren die Ziegen der Seelbacher Ziegenkäserei um die schonende Rasenpflege – mit klarem Auftrag: die Gräser kurzhalten, die Artenvielfalt dafür hoch. Wildblumen wie die in Deutschland geschützte Heidenelke fühlen sich auf den artenreichen Magerrasenflächen pudelwohl und mit ihnen Bienen, Falter und Vögel. Vielfalt neuerdings auch bei den tierischen Landschaftspflegern: Rinder der Rasse „Rotes Höhenvieh“ sowie ein paar Schafe unterstützen die Ziegen seit dem letzten Sommer. Für ihre artgerechte Unterbringung und einen fahrbaren Unterstand sorgte die Umweltlotterie. Ein Gewinn fürs grasende Dreamteam!

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