Fünf Richtige für Rhein-Main

Wenn im Sommer die Mähmaschinen anrücken, wird es für neugeborene Rehkitze gefährlich. Denn die Jungtiere verharren dort, wo sie ihre Mütter im hohen Gras abgelegt haben. An die 100.000 Bambis werden Schätzungen zufolge jährlich bei der Mahd in Deutschland getötet. Das will der Rodgauer Verein Aktion Rehkitz verhindern und hilft den Landwirten und Jagdpächtern im Kreis beim Absuchen ihrer Wiesenflächen. Mit den 5.000 Euro von GENAU konnte dafür ein weiterer Multikopter mit integrierter Wärmebildkamera angeschafft werden. Eine fliegende Bereicherung für die Rehkitzretter!

Inspiration für den eigenen Naturgarten sammeln? Geht sogar am Bahnhof – zumindest in Kriftel. Zu verdanken ist das den Ehrenamtlichen des Vereins Main-Taunus Naturlandschaft und Streuobst – und dem 5.000 Euro schweren Zusatzgewinn der Umweltlotterie. Der sicherte nämlich die Anlage eines rund 260 Quadratmeter großen Wildstaudenbeetes. Ein Gewinn für Bienen, Hummeln und Falter und obendrein Mutmacher für die Krifteler: Damit sie in ihrem heimischen Garten ebenfalls auf Vielfalt setzen und dort etwa Kartäusernelke, Frauenmantel oder Seifenkraut ein Zuhause geben.

Wie baut man Obst im eigenen Garten an und welche Insekten braucht man zur Unterstützung? Und wie wird aus der Ernte schließlich ein leckeres Frühstück? Fragen wie diesen gehen im Hanauer Waldorfkindergarten schon unsere Jüngsten auf den Grund. Die 5.000 von GENAU machten das Naturerleben mit allen Sinnen noch erlebnisreicher: Dafür sorgten neue naschbare Obsthecken und Nisthilfen für Schwalben und Fledermäuse, außerdem ein langersehnter Barfußpfad auf dem Kita-Gelände – natürlich alles mitgestaltet von den kleinen Frischluftfans!

Die wenigsten von uns haben ihn schon einmal zu Gesicht bekommen, dabei ist der Feldhamster fast dreimal so groß wie sein in vielen deutschen Kinderzimmern lebender Verwandter. Wie das sein kann? Zugegeben, scheu ist der zur Familie der Wühler gehörende Nager – und zudem nachtaktiv. Doch die eigentliche Erklärung ist eine andere: Fuchs, Wiesel, Rotmilan … die Liste seiner Fressfeinde ist lang. Gerade verletzte und mutterlose Tiere sind leichte Beute. Für sie ist die Feldhamsterstation in Wiesbaden die richtige Anlaufstelle. Starthilfe gab’s dafür 2018 von der Umweltlotterie.

Stadtkinder für die heimische Artenvielfalt begeistern und darüber für den Schutz von Natur und Umwelt, diesem Anliegen hat sich Biologielehrerin und Imkerin Cordula Sanzenbacher verschrieben. Und mit ihren Schützlingen an der Offenbacher IGS-Schillerschule schon viel bewirkt: Regionale Obstsorten und Beerensträucher haben auf dem Schulgelände heute ebenso eine Heimat gefunden wie wilde Bienen, die summenden Stars der schuleigenen Imkerei. GENAU machte noch mehr möglich: neue Hochbeete, Obstgehölze und weiteres Material für die Bienenschützer. So geht lebendiger Biologie-Unterricht!

Erdkröten wissen genau, wann es losgeht – sobald sich die ersten im Frühjahr zu ihren Laichgewässern aufmachen, gibt es kein Halten mehr. So auch rund um das Rheingauer Kloster Eberbach, wo jährlich rund 5.000 Kröten zum Löschteich strömen. Doch der Weg dorthin ist einer mit Hindernissen, darunter die vielbefahrene Landstraße L3320. Eine tödliche Gefahr, die neben gezielten Sammelaktionen des NABU vor allem ein 2008 angelegter Schutzzaun bannen soll. Dass er das noch viele weitere Jahre tut, dazu haben die 5.000 Euro von GENAU beigetragen. Denn nur ein lochfreier Zaun rettet Leben!

Wenn von Sanierungsbedarf die Rede ist, denken viele an historische Gebäude. Doch auch Obstbäume müssen saniert werden, sollen sie dauerhaft für Mensch und Natur erhalten bleiben. Dringend notwendig war das auf Pfaffenwiesbachs alter Streuobstwiese und so meldete der BUND Wehrheim das rund 1,6 Hektar große Areal bei der Umweltlotterie an. Mit Erfolg: Die 5.000 Euro von GENAU finanzierten nicht nur die Schnitte gegen das Vergreisen, sondern on top den Kauf neuer regionaltypischer Hochstämme. Überfällige Frischekur für ein artenreiches Stück Pfaffenwiesbach.

Die meiste Zeit seines Lebens verbringt der Mauersegler in der Luft. Ist das verletzungsbedingt nicht drin, geht es für die Tiere ums Überleben – denn nur im Flug können sie Nahrung aufnehmen. Gut, dass es die Frankfurter Klinik der Deutschen Gesellschaft für Mauersegler gibt, wo verwaiste und verletzte Vögel wieder aufgepäppelt werden: mit artgerechtem Futter, Medikamenten und Operationen. Wer nicht rechtzeitig fit für die Freiheit wird, bekommt sogar ein Winterquartier und wird per Flugzeug in den Süden geschickt. Ganz schön kostspielig! Wie gerufen kam da der Geldsegen von GENAU für die tierische Rundumversorgung.

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